Laborlexikon - L -
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Laborbeleuchtung
Die Beleuchtung in einem fotografischen Labor besteht grundsätzlich aus zwei getrennten
Beleuchtungsarten mit unterschiedlichen Eigenschaften und Anforderungen.
1. Schutzlicht: Das Schutzlicht ermöglicht ein einigermassen bequemes Arbeiten beim
Positivprozess - trotz der Lichtempfindlichkeit der Fotopapiere. Dazu nützt man die Tatsache aus,
dass Papiere nur für eine oder zwei Farben des sichtbaren Spektrums empfindlich sind (Blau bei
Gradationspapieren, Blau und Grün bei Gradationswandelpapieren).
(Sensibilisierung.) Licht von relativ geringer Intensität im Rot-Gelb-Bereich vermag daher
keine Belichtung zu verursachen. Die Sicherheit des Schutzlichtes ist vor der definitiven
Inbetriebnahme durch Tests zu überprüfen.
2. Weisslicht: Da viele Arbeiten bei normalem Licht durchgeführt werden können, ist ein
Labor zusätzlich zum Schutzlicht auch mit gewöhnlichem Weisslicht ausgerüstet. Aus
Sicherheitsgründen ist für den Weisslichtschalter eine unübliche Anordnung zu wählen (höhere
Plazierung, Drehschalter anstatt Kipp- oder Druckschalter).
Laborpest
Eintrocknendes Fixierbad ergibt feinste Chemikalienstäube, die sich mit der Zeit im ganzen Labor
verteilen können. Gelangen diese in Kontakt mit Fotopapier, so entstehen bei der Entwicklung
kleine, punktförmige weisse Flecken - sichtbares Zeichen einer sich ausbreitenden Laborpest.
Vermieden wird die Laborpest durch absolute Sauberkeit (vor allem keine Chemikalien offen
herumstehen und eintrocknen lassen).
Laboruhr
Mechanischer oder elektronischer Zeitmesser zur Überwachung von Prozesszeiten. Besonders
praktisch sind Geräte, bei denen mehrere Zeiten vorgewählt und auf Tastendruck abgerufen
werden können. Bei vielen modernen Geräten sind die Belichtungsmessung, eine Schaltuhr und
viele andere Funktionen in einem einzigen Mess- und Steuergerät vereint
(Belichtungsschaltuhr, Belichtungsmesser).
Langzeitfehler
Reziprozitätsfehler
Lasurfarben
Transparente (lasierende) Farben, die zum Ausflecken oder Retouchieren
(Retouche) verwendet werden. Am geeignetsten, aber nur schwer erhältlich, sind
bindemittelfreie Farben, die nur aus in reinem Wasser gelösten Pigmenten bestehen. Häufiger sind
Eiweisslasurfarben, die Eiweiss als Bindemittel enthalten. Bindemittel haben aber den Nachteil,
dass sie mit der Zeit nachdunkeln können und dadurch die Retouche sichtbar wird.
Latensifikation
Empfindlichkeitssteigerung nach der Belichtung (aber vor der Entwicklung) durch
Verstärkung des latenten Bildes. Mögliche Methoden sind die unterschwellige, diffuse
Nachbelichtung (analog zur Vorbelichtung), sowie die Behandlung des Filmmaterials in
geeigneten chemischen Bädern oder Dämpfen. Dadurch werden auch belichtete
Silberhalogenid-Kristalle entwicklungsfähig, die sonst wegen einer zu geringen Anzahl
Silberkeime unentwickelt blieben. Diese Methoden sind heute mit modernen Filmen nur
noch sehr bedingt durchführbar. Am einfachsten kommt man daher mit einer
empfindlichkeitssteigernden Entwicklung zum Ziel. (Hypersensibilisierung.)
Latentes Bild
Bei der Belichtung werden in den Silberhalogenid-Kristallen von den 108 bis 1010
Silberionen einige wenige in metallisches Silber umgewandelt (Silberkeim). Die
Gesamtheit dieser Silberkeime bildet die noch verborgene (=latente) Vorstufe zum späteren Bild.
Da sich das latente Bild - durch ungünstige Lagerungsbedingungen noch beschleunigt - mit der
Zeit zurückbildet, sollten belichtete Filme möglichst bald entwickelt werden.
Leuchtdichte
Von einer beleuchteten Oberfläche in Richtung Betrachter reflektierter oder remittierter
Lichtstrom. Vereinfacht gesagt entspricht dies der «Helligkeit», die wir bei einem
beleuchteten Objekt wahrnehmen. Im Gegensatz zur Beleuchtungsstärke hängt die
Leuchtdichte von der Oberflächenbeschaffenheit des Objektes und dem Betrachtungswinkel ab.
Masseinheit für die Leuchtdichte ist die Candela pro Quadratmeter (cd/m2).
Lichtdruck
Edeldruckverfahren, das sich auch für grössere Serien (bis etwa 2000 Stück) eignet. Als
Druckplatte dient eine Glasplatte, die mit lichtempfindlicher Bichromatgelatine beschichtet ist. Die
negative Vorlage wird mit einer starken Lichtquelle (daher der Begriff Lichtdruck) im
Kontaktverfahren auf die Bichromatschicht umkopiert. Die Gelatineschicht wird dabei
entsprechend der Helligkeitsverteilung mehr oder weniger stark gehärtet. Anschliessend erfährt
die Schicht eine Wärmebehandlung, wobei ein Runzelkorn entsteht, das später als sehr
feines Druckraster dient. In der nun folgenden Wässerung quillt die Gelatine an den
unbelichteten und daher ungehärteten Stellen auf und bildet ein sogenanntes Quellrelief. Dieses
Quellrelief wird mit Druckfarbe eingefärbt und auf Papier abgedruckt.
Lichtempfindlichkeit
Die ganze Fotografie beruht auf der Lichtempfindlichkeit gewisser chemischer Substanzen. Dass
sich bestimmte Verbindungen - vor allem metallische Salze - unter Lichteinfluss sichtbar
verändern, wurde zwar schon sehr früh entdeckt. So ist etwa die Verfärbung von Silbernitrat seit
1614 bekannt. Das grosse Problem blieb aber lange Zeit das Fixieren der eingetretenen
Veränderung.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts haben sich Silberhalogenide als lichtempfindliche Substanz
durchgesetzt, und es wurden bis heute - trotz intensiver Forschung - keine besser geeigneten
Verbindungen gefunden. (Silber, Silberbild, Silberhalogenide.)
Lichter
Die dunkelsten Stellen in einem Negativ (bzw. die hellsten in einem Positiv), die noch eine deutliche
Zeichnung aufweisen, nennt man Lichter, da sie die Information über die hellsten Teile des Motivs
enthalten. Die Lichter nehmen das obere Ende der Schwärzungskurve ein und erstrecken
sich bis in die Schulter. (Spitzlichter, Schatten.)
Lichthof
Überstrahlungserscheinung, die ein helles Objekt ring- oder saumartig umgibt. Neben dem
Diffusionslichthof, der innerhalb der Emulsion durch Lichtstreuung an den Silberkörnern
entsteht, kann ein Lichthof auch durch Reflexion an der Rückseite des Trägermaterials verursacht
werden (Reflexionslichthof). Durch eine eingefärbte, lichtabsorbierende
Lichthofschutzschicht zwischen der Emulsion und dem Träger lässt sich dieser Effekt weitgehend
vermeiden. Bei Filmen mit einem Gelatinerückguss (Roll- und Planfilme) kann auch dieser
eingefärbt sein und somit ebenfalls als Lichthofschutzschicht wirken. Bei der Entwicklung verschwindet die Einfärbung der Schutzschicht. (Grey-Base.)
Lichtschleuse
Speziell konstruierter Zugang, der ein Betreten oder Verlassen des Labors ohne Gefahr eines
Lichteinfalls ermöglicht. Eine Lichtschleuse besteht entweder aus zwei Türen, die sich nur
abwechslungsweise öffnen lassen, oder aus einer mehrteiligen Drehtür. Auch
Ventilationsöffnungen benötigen eine Lichtschleuse, die in der Regel durch Umlenkung des
Luftstromes in einem geschwärzten Kasten realisiert wird. (Verschleierung.)
Lichtschutzlack
Matter oder glänzender Lack, der auf eine Vergrösserung gesprayt wird und diese während
längerer Zeit vor dem Ausbleichen schützen soll. Lichtschutzlacke enthalten spezielle Substanzen,
die das für fotografische Schichten besonders schädliche UV-Licht absorbieren.
Lichtstärke
1. In der Lichttechnik ist die Lichtstärke eine Mass für die Leuchtkraft (Helligkeit) einer Lichtquelle,
das heisst die im ganzen Raumwinkel abgestrahlte Lichtenergie. Masseinheit für die Lichtstärke
ist Candela (cd).
2. In der Optik wird die Anfangsöffnung (grösste Blendenöffnung) eines Objektives als Lichtstärke
bezeichnet. Sie wird definiert als Verhältnis des Durchmessers der Eintrittspupille
(Blendendurchmesser beim Blick von vorne durch das Objektiv) zur Brennweite.
Lichtstrom
Die von einer Lichtquelle abgegebene Leistung, bezogen auf einen bestimmten Raumwinkel.
Masseinheit ist das Lumen (lm). Dabei entspricht 1 lm der Lichtmenge, die eine Lichtquelle mit einer
Lichtstärke von 1 cd (Candela) innerhalb eines Winkels abstrahlt, der in 1 m
Entfernung eine Fläche von 1 m2 ausleuchtet.
Lichtwert
Der Lichtwert (LW) ersetzt das durch eine Vielzahl verschiedener Zeit-Blenden-Kombinationen
ausdrückbare fotografische Belichtungsprodukt durch einen einzigen Wert. Dabei entspricht der
Lichtwert 0 einer Belichtung von 1 Sekunde bei Blende 1. Jede Verdoppelung oder Halbierung des
Belichtungsproduktes erhöht oder verringert den Lichtwert um 1.
Linienraster
Raster
Lithfilm
Spezielles Filmmaterial (meist Planfilme) mit einer extrem hohen Gradation (Gamma > 2).
Lithfilme werden für Reproduktionen von Strichvorlagen und bei der
Rasterung für den Druck verwendet. Für die typengerechte Entwicklung von Lithfilmen
benötigt man spezielle Lithentwickler, die sehr hart arbeiten und eine hohe Dichte
ergeben. Eine weitere Anwendung von Lithfilmen sind experimentelle Arbeiten im kreativ-
künstlerischen Bereich (Tontrennung, Verfremdung).
Lumen
(lm), Masseinheit für den Lichtstrom.
Lux
(lx), Masseinheit für die Beleuchtungsstärke.
Luxsekunde
Die Luxsekunde (lxs) ist die lichttechnische Masseinheit für die Belichtung einer
fotografischen Schicht. Sie ergibt sich aus der Multiplikation der Beleuchtungsstärke (lx)
mit der Belichtungszeit in Sekunden (s) und wird auch als Belichtungsprodukt bezeichnet
LW
Abkürzung für Lichtwert
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