Laborlexikon - B -

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Bariumsulfat

BaSO4. Substanz, die zwischen Emulsion und Papiertäger von sogenannten Barytpapieren aufgetragen wird um ein Einsinken der Emulsion in den Papierfilz zu verhindern. Zusätzlich bewirkt das Bariumsulfat eine Aufhellung der Papierunterlage .

Barytage

Auftragen einer speziellen Schicht auf dem Papierfilz von Fotopapieren. Die Bariumsulfat (Aufheller) enthaltende Schicht führte zu der heute gebräuchlichen Bezeichnung dieser Art von Fotopapieren: Barytpapier. Die Barytage verhindert das Einsinken der Emulsion in den Papierfilz und verbessert Helligkeit und Glanz des Papieres.

Barytpapier

Fotopapier, das zwischen Papierfilz und Emulsion mit einer Barytschicht (Barytage) versehen ist. Im Gegensatz zu RC-Papieren saugt sich der unversiegelte Papierfilz von Barytpapieren bei der Verarbeitung mit Chemikalien voll. Diese Papiere erfordern daher neben einer längeren Entwicklungszeit vor allem eine ausgedehnte Wässerung.

Beleuchtungsstärke

Die auf eine bestimmte Flächeneinheit auftreffende Lichtmenge. Masseinheit für die Beleuchtungsstärke ist das Lux (lx). Wird eine Fläche von 1 m2 aus 1 m Distanz mit einer Lichtstärke von 1 cd (Candela) angestrahlt, so ergibt sich eine Beleuchtungsstärke von 1 lx.

Belichtung

Einwirkung von Licht auf eine Empfängerschicht, wobei eine physikalische oder chemische Veränderung hervorgerufen wird. In der Fotografie verwendet man als lichtempfindliche Substanz Silberhalogenide, die in einer Gelatineschicht eingebettet sind (Emulsion). Durch die Belichtung werden einzelne Silberhalogenid-Ionen zu metallischem Silber, dem sogenannten Silberkeim reduziert. Dieses latente Bild erfährt bei der Entwicklung durch die Reduktion ganzer Silberhalogenidkörner zu metallischem Silber eine millionenfache Verstärkung und wird als negatives Silberbild sichtbar.

Das Ausmass der Belichtung entspricht dem Produkt von Lichtstärke und Zeit der Einwirkung (Belichtungszeit). Innerhalb eines gewissen Bereiches spielt es keine Rolle, wie dieses Belichtungsprodukt zustande kommt. (Eine kurze Belichtungszeit mit viel Licht ist - innerhalb gewissen Grenzen - gleichbedeutend mit einer langen Belichtung bei geringer Lichtintensität.) (Lichtwert, Reziprozitätsfehler)

Die richtige Bemessung der Belichtung ist von ausschlaggebender Bedeutung für die technische Qualität einer Abbildung. Nur wenn sowohl die Schatten als auch die Lichter innerhalb des möglichen Belichtungsumfanges der Emulsion liegen, ist eine durchgehende Detailzeichnung zu erwarten. Da das Schätzen der Belichtung meist zu ungenaue Resultate liefert, wird sowohl bei der Aufnahme als auch beim Vergrössern die richtige Belichtung mit einem Belichtungsmesser ermittelt.

Belichtungsmesser

Gerät zur Bestimmung der richtigen Belichtung. Beim Vergrössern werden spezielle Laborbelichtungsmesser verwendet, bei denen anstelle der Filmempfindlichkeit ein Faktor (Empfindlichkeit) für Fotopapiere eingegeben werden kann. Häufig ist auch die Steuerung des Vergrösserungsgerätes integriert, so dass sich eine zusätzliche Belichtungsschaltuhr erübrigt. Aufwendigere Geräte ermöglichen neben der Bestimmung der Belichtungszeit auch das Ermitteln der benötigten Papiergradation, Kontrast- und Dichtemessungen (Densitometrie) und teilweise noch absolute Helligkeitsmessungen (Lux-Messung) sowie Temperaturmessungen.

Belichtungsreihe

Mehrere Aufnahmen desselben Motives, die sich einzig durch die Variation der Belichtung unterscheiden. Meist werden zur gemessenen Belichtung noch Varianten mit ±1 Lichtwert aufgenommen. Dadurch erhöht sich in lichttechnisch komplizierten Situationen die Chance, ein optimal belichtetes Negativ (oder Positiv) zu erhalten. Im Positivprozess wird eine abgestufte Belichtungsreihe auf ein Stück Fotopapier häufig zum Ermitteln der korrekten Belichtung verwendet. (Probestreifen).

Belichtungsschaltuhr

Mechanisches oder elektronisches Gerät, das bei der Belichtung das Ein- und Ausschalten der Vergrössererlampe übernimmt. Bei einfacheren Schaltuhren muss man die mit dem Laborbelichtungsmesser ermittelte Belichtungszeit von Hand übertragen. Bei vielen modernen Geräten sind die Belichtungsmessung, eine Schaltuhr und viele andere Funktionen zu einem einzigen Mess- und Steuergerät vereint (Belichtungsmesser).

Belichtungsspielraum

Der Belichtungsspielraum gibt an, um wieviel ein Motiv über- oder unterbelichtet werden kann, ohne dass die Lichter- oder Schattenzeichnung darunter leidet. Ein Belichtungsspielraum existiert aber nur, wenn der Belichtungsumfang (Motivkontrast, Kontrast) nicht grösser als der Schwärzungsumfang des Filmes (geradliniger Teil der Schwärzungskurve) ist. Neben dem Motivkontrast ist daher auch das Gamma (Steilheit der Gradationskurve) des Filmes und damit auch die Entwicklung für den Belichtungsspielraum entscheidend.

Belichtungsumfang

(Belichtungskontrast) Der Belichtungsumfang ist der Bereich zwischen maximaler und minimaler Belichtung, bei welcher sich sowohl in den Lichtern als auch in den Schatten noch genügend Zeichnung ergibt. Der Belichtungsumfang entspricht der Abszisse des geradlinigen Teils der Schwärzungskurve. Somit wird der Belichtungsumfang auch von der Steilheit der Schwärzungskurve (Gamma) und dadurch von der Entwicklung des Filmmaterials beeinflusst. (Kontrast.)

Belichtungszeit

Zeitdauer der Lichteinwirkung auf eine fotografische Emulsion. Während bei der Aufnahme die Belichtungszeit durch einen Verschluss gesteuert wird, übernimmt beim Vergrösserungsgerät eine elektrische Schaltuhr (Belichtungsschaltuhr) diese Funktion. Die Belichtungszeit ist zusammen mit der Blende verantwortlich für die korrekte Belichtung.

Betawert

Kontrastindex

Bildausschnitt

Für das Herstellen einer Ausschnittvergrösserung ausgewählter Teil eines Bildes. Die Wahl des Ausschnittes erfolgt aufgrund gestalterischer (Verbesserung der Bildaussage) oder technischer Gegebenheiten (Anpassung an unterschiedliche Papierformate).

Bildebene

Ebene, in der das durch ein Objektiv erzeugte, scharfe Abbild eines Gegenstandes entsteht (Abbildung). Genaugenommen werden nur Gegenstände, die sich in einer zur optischen Achse senkrecht stehenden Ebene (Gegenstandsebene) befinden, in einer gemeinsamen Bildebene abgebildet. Punkte vor und hinter der Gegenstandsebene erscheinen in der Bildebene zunehmend unscharf, was in einem bestimmten Bereich aber toleriert wird (Schärfentiefe). Die Fokussierung dient dazu, die Bildebene mit der Filmebene (oder beim Vergrössern mit der Papierebene) in Übereinstimmung zu bringen.

Bildkreis

Objektive erzeugen ein kreisrundes Bild, dessen Begrenzung Bildkreis genannt wird. Bei gleicher Brennweite können verschiedene Objektive unterschiedlich grosse Bildkreise haben. Der Bildkreis muss mindestens so gross sein wie die Diagonale des zu belichtenden Filmformates. Ist er grösser, so kann die Formatreserve für einen Schärfeausgleich nach den Scheimpflugschen Regeln genutzt werden. (Entzerren.)

Bildton

Der Farbton der meisten Schwarzweissfotopapiere ist nicht absolut neutral, sondern tendiert entweder zu einer leicht bläulichen oder leicht bräunlichen Wiedergabe. Durch die Entwicklung lässt sich der Bildton in gewissen Grenzen beeinflussen. Sind intensivere Bildtöne erwünscht, müssen die Vergrösserungen getont werden (Tonung). Eine andere Möglichkeit besteht in der Verwendung von Papieren mit getöntem Träger, die z.B. in Chamois, Silber oder Kupfer erhältlich sind.

Blattkopie

Kontaktkopie

Blautonung

Tonung nach dem Verfahren der Metallsalztonung, die einen blauschwarzen bis blauen Bildton ergibt.

Bleichbad

Ein Bleichbad wandelt entwickeltes, metallisches Silber in leichtlösliches Silbersalz ( Umkehrentwicklung, Tonung) oder in wieder belichtbares Silberhalogenid um (Umentwicklung). Die leichtlöslichen Silbersalze können durch ein Klärbad oder ein Fixierbad mit anschliessender Wässerung aus der Schicht entfernt werden.

Bleichfixierbad

Kombination von Bleichbad und Fixierbad. Dadurch wird gleichzeitig entwickeltes, metallisches Silber und unbelichtetes Silberhalogenid aus der Schicht entfernt. Bleichfixierbäder werden bei der Farbentwicklung verwendet, wobei am Schluss nur noch das reine Farbstoffbild übrig bleibt.

Blende

Mechanische Vorrichtung aus beweglichen Metallamellen, die den Durchmesser des Lichtbündels in einem Objektiv künstlich begrenzt. Die Blende dient der Regulierung der Lichtmenge (Beleuchtungsstärke) und bestimmt zusammen mit der Belichtungszeit die Belichtung des Filmes oder des Fotopapieres. Durch die Verengung des Strahlenbündels hat die Blende auch einen Einfluss auf die Schärfentiefe.

Blutlaugensalz

Kaliumferrizyanid

Borax

Na2B4O7×10H2O (Natriumtetraborat). Wasserlösliche, alkalische Substanz. Findet Verwendung in Entwicklern, Härtebädern und Härtefixierbädern.

Borsäure

H3BO3. Wasserlösliche Substanz, die als Zusatz in Entwicklern und Härtefixierbädern verwendet wird.

Brauntonung

Bekannteste Tonungstechnik, die Bilder mit einem bräunlichen Farbton ergibt. Dabei wird das Bildsilber in Schwefelsilber (Silbersulfid) umgewandelt (daher auch die Bezeichnung «Schwefeltonung»). Die Brauntonung wirkt sich auch vorteilhaft auf die Haltbarkeit von Bildern aus.

Bromöldruck

Edeldruckverfahren, das nach 1900 in der Kunstfotografie angewendet wurde. Das Silberbild einer Bromsilbervergrösserung wurde mit einem Bleichbad entfernt und gleichzeitig die Gelatine an den belichteten Bildstellen gehärtet. Beim Wässern saugte sich die Gelatine an den nicht gehärteten Stellen mit Wasser voll. Wurde nun eine fetthaltige Druckfarbe aufgetragen, so blieb diese nur an den gehärteten und daher wasserfreien Stellen haften. So entstand ein positives Farbstoffbild.

Durch Abdrucken eines frischen Bromöldruckes auf ein Papier entstand ein sogenannter Bromölumdruck, der das ursprüngliche Bild seitenverkehrt wiedergab.

Bromsilberpapier

Fotopapier, das als lichtempfindliche Substanz Bromsilber (Ag+Br-) enthält. Bromsilberpapiere ergeben einen neutralschwarzen Bildton, der sich auch in verschiedenen Entwicklern kaum ändert.


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