Laborlexikon - H -
Zurück zum Index A-Z
Halbtonwiedergabe
Bei der Halbtonwiedergabe wird im fertigen Bild jeder Motivpunkt entsprechend seiner Helligkeit
wiedergegeben. Ein Halbtonbild umfasst daher neben reinem Schwarz und Weiss die ganz Palette
von Grau- beziehungsweise Farbtönen. Bei der Schwarzweissfotografie werden Farben in
entsprechend abgestufte Grautöne umgesetzt. (Strichwiedergabe.)
Halogenlampe
Spezieller Glühlampentyp, bei dem verdampfende Metallteile des Glühwendels durch einen
Wolfram-Wolframhalogenid-Wolfram-Kreislauf wieder auf den Glühwendel zurückgeführt werden.
Dadurch ergeben sich eine im Vergleich zu normalen Glühlampen längere Lebensdauer sowie eine
erhöhte Konstanz des Lichtstromes und der Verteilungstemperatur. Im Labor sind diese Vorteile
vor allem bei Farbvergrösserungsgeräten von Bedeutung (Farbmischkopf).
Haltbarkeit
Beständigkeit fotografischer Materialien (Filme, Papiere, Verarbeitungssubstanzen) gegenüber
inneren chemischen Veränderungen und Umwelteinflüssen. Neben klimatischen Bedingungen
(Feuchtigkeit, Temperatur, Luftschadstoffe) ist vor allem die korrekte Verarbeitung für die
Haltbarkeit entscheidend. Wichtig sind vor allem ein ausreichendes Fixieren (Fixierbad) und
Wässern (Wässerung) von entwickelten Filmen und Papieren.
Härtebad
Zusätzliches Bad - meist eine Alaunlösung - das durch einen Gerbvorgang die
Gelatine stärker vernetzt und somit die Widerstandsfähigkeit von fotografischen Schichten
gegenüber mechanischen Verletzungen erhöht. Heute wird die Härtung meist in Kombination mit
dem Fixierbad vorgenommen (Härtefixierbad).
Härtefixierbad
Fixierbad, das zusätzliche Chemikalien enthält, die eine Härtung der Gelatine bewirken
(Härtebad). Kann sowohl bei Filmen als auch bei Papieren angewendet werden.
Heissaufziehen
Methode, um Vergrösserungen auf einen stabilen Träger (Karton, Aluminium, Pavatex) aufzuziehen.
Dabei wird zwischen das Fotopapier und das Trägermaterial eine Heissaufziehfolie gelegt. Bei
Erwärmung mit einem Bügeleisen (nur bei kleinen Formaten) oder in einer speziellen
Heissaufziehpresse schmilzt die Folie und stellt eine dauerhafte Verbindung zwischen
Papier und Träger her. (Aufziehen.)
Heliogravure
Edeldruckverfahren. Nach einem grossformatigen, tonwertrichtigen Diapositiv wird ein
Gelatinerelief hergestellt und dieses dann auf eine mit Asphaltpulver beschichtete Kupferplatte
übertragen. Diese Kupferplatte gibt man in eine Eisenchloridlösung, die entsprechend der Härtung
der Gelatineschicht mehr oder weniger ausgeprägte Vertiefungen in das Kupfer ätzt. Von dieser
Kupferplatte können nach dem Prinzip des Tiefdruckes hervorragende Abdrucke in grosser
Auflage hergestellt werden.
Herschel-Effekt
Wird eine belichtete, noch nicht entwickelte fotografische Schicht mit rotem (bei
orthochromatischem Material) oder infrarotem Licht (bei panchromatischem
Material) diffus nachbelichtet, so tritt eine teilweise Rückbildung des latenten Bildes ein
(latentes Bild). Dieser - nach seinem Entdecker John Herschel benannte - Effekt wurde
früher zur Behandlung überbelichteter Filme ausgenutzt.
Hexamethylentetramin
C6H12N4. Weisse, kristalline Substanz, die Papierentwicklern zur Erzeugung bräunlicher Bildtöne
beigemischt wird (Bildton).
Hochglanz
Oberflächeneigenschaft von verarbeiteten und getrockneten Fotopapieren
(Papieroberfläche). Während sich Hochglanz bei RC-Papieren von alleine einstellt,
wird er bei Barytpapieren nur bei Verwendung einer Trockenpresse erzielt.
(Trocknung.)
Hochglanzpresse
Trockenpresse.
Hochlichtmaske
Maske, die nur an den hellsten Stellen eines Bildes eine Schwärzung aufweist. Bei
der Herstellung einer kontrastreduzierenden Kontrastmaske sorgt die Hochlichtmaske dafür, dass
die hellsten Lichter keine Schwärzung erfahren. Bei dem Reprofilm Kodak professional
Copy ist eine chemische Hochlichtmaske bereits in die Schicht eingebaut.
Hochtank
Schmale, hohe Kunststoff-Chemikalienbehälter, in die Kleinbild- oder Rollfilme entweder einmal
umgelenkt oder in ganzer Länge zur Verarbeitung eingehängt werden. Das Fassungsvermögen
von Hochtanks liegt etwa zwischen 70 und 100 Litern. Die Bewegung und Umwälzung der
Chemikalien erfolgt durch regelmässiges Einblasen von Stickstoff (beim Entwickler) oder Luft (bei
den übrigen Bädern).
Hydrazinsulfat
NH2NH2×H2SO4. Chemische Substanz, die in Entwicklern zur Empfindlichkeitssteigerung
und bei der Umkehrentwicklung zur chemischen Zwischenbelichtung verwendet
wird. In Emulsionen verhindert Hydrazinsulfat die Solarisation.
Hydrochinon
C6H4(OH)2. Bekannteste Entwicklersubstanz, die häufig auch in Kombination mit Metol oder
Phenidon verwendet wird. (Entwickler.)
Hypersensibilisierung
Empfindlichkeitssteigerung durch Vorbehandlung des Filmmaterials. Dazu gehört z.B. die
Behandlung mit Quecksilberdämpfen (Achtung: sehr giftig!), die unterschwellige
Vorbelichtung, sowie eine Reihe von Nassverfahren. Bei letzteren werden die Filme in
Formalin- (Formaldehyd), Alkoholammoniak- oder Natriumsalizylatlösungen gebadet. All
diese Methoden sind heute mit modernen Filmen nur noch sehr bedingt durchführbar. Am
einfachsten kommt man daher mit einer empfindlichkeitssteigernden Entwicklung zum Ziel.
(Latensifikation.)
Zurück zum Index A-Z