Laborlexikon - F -

Zurück zum Index A-Z

Farbkuppler

Farblose chemische Substanzen, die bei der chromogenen Entwicklung zusammen mit den Oxidationsprodukten des Entwicklers wasserunlösliche, diffusionsfeste Farbstoffe bilden. Neben Farbfilmen verfügen auch chromogene Schwarzweissfilme über Farbkuppler, die bei der Entwicklung ein schwarzweisses Farbstoffbild ergeben.

Farbmischkopf

Kopfteil (Lampengehäuse) bei Vergrösserungsgeräten, die hauptsächlich für Farbvergrösserungen vorgesehen sind. Als Lichtquelle dient eine Halogenlampe, vor der über Drehregler drei dichroitische Filter in den subtraktiven Grundfarben Yellow, Cyan und Magenta in den Strahlengang eingeschwenkt werden können. Anschliessend wird das Licht in einer Mischbox homogen gemischt und erreicht schliesslich über eine Streuscheibe die Negativbühne. Im Schwarzweisslabor kann man die Yellow- und Magentafilter für die Kontraststeuerung bei RC-Papieren verwenden. Wegen der diffusen Lichtführung von Farbmischköpfen müssen Schwarzweissnegative auf ein Gamma von 0,7 entwickelt werden.

Farmerscher Abschwächer

Chemische Lösung, welche das metallische Bildsilber wieder zu Silberionen oxidiert und dadurch eine Abschwächung des Bildes bewirkt. Der Farmersche Abschwächer besteht aus zwei Teilen. A: 50g Kaliumferrizyanid (rotes Blutlaugensalz), gelöst in 1 l Wasser. B: 100g Natriumthiosulfat, gelöst in 1 l Wasser. A und B mischt man bei Bedarf zu gleichen Teilen zu einer Gebrauchslösung, die jedoch nur sehr kurz haltbar ist.

Feinkornentwicklung

Bei der Feinkornentwicklung soll die ursprüngliche feine Struktur der Silberhalogenid- Kristalle möglichst erhalten und Zusammenballungen des entwickelten Silbers vermieden werden. Dazu enthalten sogenannte Feinkornentwickler eine Substanz, welche die Silberhalogenid-Kristalle in kleinere Gebilde zersetzen. Da dabei auch Silberkeime zerstört werden, ist die Feinkornentwicklung mit einer Verminderung der Filmempfindlichkeit verbunden (Empfindlichkeitsausnutzung, Empfindlichkeitsverlust).

Ferrotypie

Wie die Ambrotypie war auch die Ferrotypie ein preiswerter Ersatz für die Daguerreotypie. Im Gegensatz zur Ambrotypie wurde die Kollodiumschicht auf ein schwarz lackiertes Eisenblech aufgetragen. Da das lackierte Blech an den transparenten Stellen der entwickelten Kollodiumschicht auffallendes Licht reflektierte, entstand direkt ein positiver Bildeindruck.

Fertigungsarbeiten

Gesamtheit jener Arbeiten, die an das Vergrössern anschliessen und einer Aufnahme den letzten Schliff verleihen. Zu den Fertigungsarbeiten gehören das Ausflecken, Beschneiden, Aufziehen und Rahmen einer Vergrösserung. Für diese Arbeiten sollte ein heller, trockener Arbeitsplatz zur Verfügung stehen (Hellraum).

Filmempfindlichkeit

Empfindlichkeit.

Filmtrockner

Gerät, welches der Trocknung von fertig verarbeiteten, aber noch nassen Filmen dient. Filmtrockner bestehen im einfachsten Fall aus einem Gebläse mit Heizung, an dessen Unterseite ein langer, schlauchförmiger Kunststoffansatz zur Aufnahme der Filme hängt. Professionelle Geräte sind als schmale, hohe Metallschränke mit Gebläse und regelbarer Heizung ausgeführt.

Filter

1. Planparallele, gleichmässig eingefärbte oder bedampfte (dichroitische Filter) Gläser oder transparente Kunststoffe. Filter verändern die spektrale Verteilung des Lichtes. In der Schwarzweissfotografie dienen Filter vor allem der Steuerung des Kontrastes. Dies geschieht einerseits bei der Aufnahme, andererseits auch im Labor, wo mittels Filter die Gradation von Gradationswandel-Papieren bestimmt wird (Gradationswandel-Filter). Für die Arbeitsbeleuchtung von Labors werden ebenfalls Filter verwendet (Laborlicht).

2. Im Labor kommen auch mechanische Feinfilter zum Einsatz, die eventuelle Rost- und Sandteile im Wassernetz zurückzuhalten.

Filterfaktor

Durch Absorption oder Reflexion eines Teils des Spektrums verliert das Licht bei Verwendung von Filtern an Energie. Diese Verminderung der Lichtstärke muss in der Regel durch eine Verlängerung der Belichtungszeit ausgeglichen werden. Der Filterfaktor ist jene Grösse, mit der die Belichtungszeit gegenüber der ohne Filter benötigten Zeit zu multiplizieren ist. Bei Glasfiltern ist der Filterfaktor meist auf der Fassung aufgedruckt.

Filterfolien

Preiswerte Alternative zu Glasfiltern. Dabei handelt es sich um eingefärbte Azetat- oder Gelatinefolien (Gelatinefilter), die in neuwertigem Zustand Glasfiltern fast ebenbürtig sind. Wegen der hohen mechanischen Verletzlichkeit werden Filterfolien im Laborbereich - ausser in speziellen Fällen - nur in der Filterschublade von einfachen Farbvergrösserungsgeräten verwendet. Da sich die Filterschublade oberhalb der Negativbühne - und somit ausserhalb des Schärfebereiches - befindet, spielen kleine Kratzer in den Filterfolien keine Rolle.

Fixierbad

Eine entwickelte fotografische Emulsion enthält an den unbelichteten Stellen noch lichtempfindliches Silberhalogenid, das zur Stabilisierung des Bildes vollständig entfernt werden muss. Dies geschieht durch das Fixierbad und die anschliessende Wässerung. Im Fixierbad werden die Silberhalogenide zunächst in ein schwerlösliches Doppelsalz umgewandelt, wobei die milchige Färbung der Schicht verschwindet (Klärzeit). In einer zweiten Phase werden dann leichtlösliche Silberthiosulfat-Komplexe gebildet, die sich durch die Wässerung aus der Emulsion entfernen lassen. Die bekanntesten Fixiersubstanzen sind Natriumthiosulfat (für normale Fixierbäder) und Ammoniumthiosulfat (für Schnellfixierbäder).

Fixierentwicklung

Fixierentwickler enthalten neben den entwicklungsaktiven Substanzen auch Silberhalogenid-lösende Chemikalien wie Natriumthiosulfat oder Ammoniumthiosulfat (Fixierbad). Dadurch laufen die Filmentwicklung und der Fixierprozess parallel ab, was eine sehr schnelle, aber nicht optimale Verarbeitung ermöglicht. Heute hat die Fixierentwicklung in der normalen Fotografie keine Bedeutung mehr, da sie mit den meisten modernen Filmen nicht mehr durchführbar ist. Hingegen beruhen alle Verfahren der Sofortbildfotografie auf dem Prinzip der Fixierentwicklung.

Fixiersalz

Wasserfreies Natriumthiosulfat in Pulverform. Leicht wasserlöslich. Verwendung in Fixierbädern und Bestandteil des Farmerschen Abschwächers.

Fixierzeit

Die Dauer des Fixierprozesses hängt von der Konzentration und dem Erschöpfungsgrad des Fixierbades sowie vom Filmaufbau und der Schichtdicke ab. Die Fixierzeit sollte das Doppelte der Klärzeit betragen.

Fokussierung

Scharfeinstellung.

Forcierte Entwicklung

Empfindlichkeitssteigerung, Push-Entwicklung.

Formaldehyd

HCHO. Farbloses Gas, dessen wässrige Lösung in Härtebädern verwendet wird. (Stechend riechend, starkes Gift.)

Formate

Genormte Abmessung des Bildfensters von Kameras (Aufnahmeformat) und von Fotopapieren (Papierformat). Übliche Aufnahmeformate sind das Kleinbildformat (24 x 36 mm), die Mittelformate (4,5 x 6 cm, 6 x 6 cm, 6 x 7 cm, 6 x 9 cm) und die Grossformate (4 x 5", 9 x 12 cm, 13 x 18 cm, 18 x 24 cm, 20 x 25 cm). Bei den Papieren sind folgende Formate gebräuchlich: 9 x 13 cm, 10,5 x 14,8 cm (Postkarte), 13 x 18 cm, 18 x 24 cm, 20 x 25 cm, 24 x 30 cm, 30 x 40 cm und 50 x 60 cm. Grössere Formate werden in der Regel nur als Rollenware geliefert.

Fotocollage

Eine Fotocollage besteht aus mehreren Elementen, die aus verschiedenen Vergrösserungen ausgeschnitten und auf einem gemeinsamen Träger zu einem neuen Bild zusammengeklebt werden. Collagen entstehen meist in künstlerischer Absicht, wobei sich auch surreale Wirkungen erzielen lassen. (Fotomontage).

Fotografische Schicht

Schicht

Fotogramm

Als Fotogramme bezeichnet man allgemein Schattenbilder von zwei- oder auch dreidimensionalen Gegenständen, die direkt auf das Fotopapier oder in die Negativbühne gelegt werden. Die Belichtung erfolgt so, dass das Papier neben den Gegenständen bei der Entwicklung völlig geschwärzt wird, während die abgeschattete Silhouette weiss bleibt. Fotogramme können auch mit teilweise transparenten und sogar und bewegten Objekten hergestellt werden. (Rayogramm.)

Fotoleinen

Textiles Gewebe, das mit einer fotografischen Emulsion beschichtet ist und das sich wie Fotopapier belichten und entwickeln lässt. Fotoleinen kann sogar gewaschen und (vorsichtig) gebügelt werden. (Verwendung z.B. für Lampen, Fototapeten usw.)

Fotomontage

Allgemein verwendeter Ausdruck für das Zusammenfügen mehrerer, meist getrennt fotografierter Elemente zu einem einzigen Bild. Neben der Ausführung als Collage (Fotocollage) können Fotomontagen auch durch Zusammenkopieren mehrerer Bildteile oder heute sogar durch elektronisches Mischen realisiert werden. In der Werbung werden Fotomontagen meist noch durch aufwendige Retouchen ergänzt.

Fussschalter

Im Labor kann ein Fussschalter für das Starten der Belichtungsschaltuhr verwendet werden. Dadurch hat man beide Hände frei, um Masken zum Abwedeln oder Nachbelichten in den Strahlengang zu des Vergrösserers zu halten.


Zurück zum Index A-Z