Laborlexikon - K -

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Kalialaun

KAl(SO4)2. Schichthärtende Substanz in Härtefixierbädern und Verwendung in Klärbädern (Klärbad) bei der Umkehrentwicklung.

Kaliumbichromat

K2Cr2O7. Orangerote, kristalline Substanz, die sich leicht in Wasser lösen lässt. Wurde früher für verschiedene Pigmentdruckverfahren verwendet und ist heute in Verstärkern (Verstärken), Abschwächern (Abschwächen) und Bleichbädern zu finden. Dient zusammen mit Schwefelsäure auch zur Schalenreinigung.

Kaliumbisulfat

KHSO4. Weisse, wasserlösliche Kristalle. Ersetzt in Bleichbädern die Schwefelsäure.

Kaliumbromid

KBr. Farblose, leicht wasserlösliche Substanz. Dient als Antischleiermittel und Verzögerer in Entwicklern und ist Bestandteil von Bleichbädern.

Kaliumferrizyanid

K3Fe(CN)6; auch rotes Blutlaugensalz genannt. Rote, glänzende Kristalle. Verwendung in Bleichbädern und bei verschiedenen Tonungstechniken. Gelöst in Wasser ist Kaliumferrizyanid auch Bestandteil des Farmerschen Abschwächers.

Kaliumhydroxid

KOh. Weisse, an der Luft leicht zerfliessende Substanz. Starke Alkalibeigabe in Entwicklern.

Kaliumkarbonat

K2CO3 (Pottasche). Weisses, an der Luft zerfliessendes Pulver. Wird als Alkalizusatz in Entwicklern verwendet.

Kaliummetabisulfit

K2S2O5. Weisse, kristall- oder pulverförmige Substanz, die zur Senkung des pH-Wertes von Fixier- und Stoppbädern dient. Ist auch als Konservierungsmittel in Entwicklern zu finden.

Kaliumpermanganat

KMnO4. Dunkelviolette, leicht wasserlösliche Kristalle. Oxidationsmittel in Abschwächern (Abschwächen) und Nachweissubstanz für Thiosulfatrückstände Kann in Wasser gelöst auch zur Entfernung von Fixierbadflecken benützt werden.

Kaliumrhodanid

KCNS. Farblose, sehr leicht in Wasser und Alkohol lösliche Substanz. Dient als Zugabe in Feinkornentwicklern (Feinkornentwicklung) und in Tonungsbädern.

Kalkflecken

Wird nach der Wässerung kein Netzmittel verwendet oder wird (bei stark kalkhaltigem Wasser) der Film nicht zusätzlich abgestreift, können bei der Trocknung Kalkrückstände auf dem Film zurückbleiben. Kalkflecken auf der Schichtseite lassen sich nicht mehr entfernen und äussern sich in Vergrösserungen als schlieren- oder tropfenförmige Dichtedifferenzen. (Trocknungsflecken.)

Kalkschutzmittel

Zusätze in Fotochemikalien - vor allem in Entwicklern - die flockige Kalkausscheidungen beim Ansetzen des Entwicklers und Kalkschleier in der Schicht verhindern.

Kalotypie

Vom Engländer William Henry Fox Talbot um 1840 erfundenes Negativ-Positiv-Verfahren (auch Talbotypie genannt). Das Negativ entstand auf einem feinen Papier, das mit Silberjodid lichtempfindlich gemacht und in Gallussäure mit Silbernitrat entwickelt wurde. Für die Fixierung kam Fixiernatron (Natriumthiosulfat) zur Anwendung. Für die Weiterverarbeitung musste das Papiernegativ mit flüssigem Wachs transparent gemacht werden und ermöglichte so die Herstellung beliebig vieler Kontaktkopien auf Papier desselben Typs.

Kanteneffekt

Bei fehlender oder ungenügender Bewegung des Entwicklers konzentrieren sich über dunklen Bildstellen verbrauchte Entwicklersubstanzen. Bei Hell-dunkel-Übergängen diffundieren diese verbrauchten Substanzen kleinräumig über die hellen Bildstellen und verhindern dort eine vollständige Entwicklung. Umgekehrt gelangt unverbrauchter Entwickler von hellen Bildteilen über benachbarte dunkle Stellen und beschleunigt dort die Schwärzung. Das Resultat ist ein heller Saum um dunkle und gleichzeitig ein dunkler Saum um helle Objekte. Dies ergibt eine lokale Steigerung des Kontrastes an Kanten, was vom Auge auch als verbesserte Schärfe interpretiert wird.

Kippmethode

Übliche Methode, um bei der Dosenentwicklung die für eine gleichmässige Entwicklung nötige Umwälzung des Entwicklers zu gewährleisten. Dazu wird die Dose in regelmässigen Abständen mehrmals auf den Kopf gedreht und wieder aufgerichtet. Empfehlungen für die Häufigkeit und das Intervall der Bewegung kann man dem Beipackzettel des Entwicklers entnehmen.

Klärbad

Bei Umkehrprozessen wird das durch das Bleichbad oxidierte Silber durch ein Klärbad ausgewaschen. Die benötigten Substanzen (hauptsächlich Natriumsulfit) können aber auch bereits in Bleichbad enthalten sein. (Umkehrentwicklung.)

Klärzeit

Zeitspanne, die beim Fixieren bis zum Verschwinden der milchig-trüben Färbung der Emulsion benötigt wird. Die gesamte Fixierzeit sollte das Doppelte der Klärzeit betragen. Die Klärzeit lässt sich visuell überprüfen, da ein anfixierter Film seine Lichtempfindlichkeit nach kurzer Zeit verliert. Steigt die Klärzeit plötzlich spürbar an, ist dies ein Hinweis auf ein erschöpftes Fixierbad.

Kodalk

(Warenzeichen der Eastman Kodak Company.) Natriummetaborat, das als alkalischer Zusatz in Entwicklern verwendet wird.

Kohledruck

Edeldruckverfahren. Für den Kohledruck wurde ein Negativ im Kontaktverfahren (Kontaktkopie) auf ein Papier belichtet, dessen Gelatinebeschichtung mit Chromsalzen und pflanzlicher Asche durchmischt war. Die belichteten Gelatinestellen erfuhren eine Härtung und blieben bei der anschliessenden Wässerung stehen, während die unbelichteten Teile weggewaschen wurden. Durch die in der Schicht eingelagerte Asche wurde so direkt ein positives Bild sichtbar.

Kollodium

Die Entdeckung des Kollodiums für fotografische Zwecke läutete 1851 eine neue Ära der Fotografie ein; waren doch Kollodiumplatten wesentlich empfindlicher als alle bisher bekannten Materialien. Kollodium bestand aus Nitrozellulose, gelöst in einem Alkohol-Äther-Gemisch und wurde mit einer Silbernitratlösung lichtempfindlich (Lichtempfindlichkeit) gemacht. Der grosse Nachteil war, dass die mit Kollodium beschichteten Glasplatten noch in feuchtem Zustand belichtet und sogleich entwickelt werden mussten. Dennoch dominierte das Kollodiumverfahren bis in die achtziger Jahre des 19. Jahrhunderts. Es wurde schliesslich durch die 1871 erfundene Trockenplatte mit Bromsilber-Gelatine-Emulsion abgelöst.

Kolloid

Zustandsform von chemischen Stoffen, die weder als fest noch als flüssig charakterisiert werden kann. Dieser Zustand tritt bei sehr grossen, in einer Lösung feinst verteilten Molekülen auf, die durch hohe zwischenmolekulare Kräfte keine echte, sondern eine als kolloidal bezeichnete Lösung ergeben. Fotografische Schichten, in denen Silberhalogenid-Kristalle in Gelatine kolloidal gelöst sind, stellen ein typisches Beispiel für diesen Zustand dar.

Kolloidales Silber

Silber in feinster Verteilung, das in der Gelatine eine kolloidale Lösung bildet (Kolloid). Die sehr feine Verteilung ist der Grund dafür, dass das Silber in einer Schicht schwarz und nicht metallisch glänzend erscheint.

Kolorieren

Colorieren

Kondensor

Optisches System mit Linsen, das dazu dient, das von einer Lichtquelle ausgehende Licht zu bündeln. In Beleuchtungssystemen (z.B. von Diaprojektoren oder Vergrösserungsgeräten) wird mit einem Kondensor ein höherer Lichtstrom und eine gleichmässigere Ausleuchtung erreicht. Ein Kondensor besteht im einfachsten Fall aus einer einzelnen, plankonvexen Linse. Anspruchsvollere Kondensoren sind aus zwei Linsen als sogenannte Doppelkondensoren aufgebaut.

Kontaktkopie

Positives Aufsichtsbild, bei dem das Negativ zur Belichtung direkt auf das Papier gelegt wird. Kontaktkopien haben daher stets dieselbe Grösse wie das Negativ. Damit kein Schärfeverlust eintritt, muss beim Kopieren Schicht auf Schicht zu liegen kommen und das Ganze mit einer Glasplatte beschwert werden. Die heute bekannteste Form der Kontaktkopie ist die auch Streifen- oder Blattkopie genannte Abbildung eines ganzen, in Streifen geschnittenen Filmes. Häufig werden dazu spezielle Kontaktkopierrahmen verwendet. (Umkopieren.)

Kontern

Als Kontern bezeichnet man das seitenverkehrte Abbilden einer Vorlage. Gekontert wird ein Bild in der Regel, um eine gestalterisch bessere Wirkung zu erzielen. Bei Motiven mit eindeutiger Links- rechts-Orientierung (z.B. bei Schriften) ist Kontern nicht möglich. Gekonterte Porträts erscheinen oft merkwürdig verfremdet, da Gesichter nie völlig symmetrisch sind.

Kontrast

In der Fotografie allgemein übliche, aber mehrdeutige Bezeichnung für die Helligkeitsdifferenz zwischen dunkeln (Schatten) und hellen (Lichter) Bildstellen. Um Missverständnisse zu vermeiden, muss man zwischen verschiedenen Kontrastarten unterscheiden:

Beleuchtungskontrast: Differenz zwischen der grössten und der kleinsten Beleuchtungsstärke, welche die Aufnahmebeleuchtung an verschiedenen Stellen des Motives hervorruft.

Objektkontrast: Differenz zwischen der hellsten und dunkelsten Stelle eines Objektes. Die Objekthelligkeit ist eine physikalische Eigenschaft des Objektes und hat nichts mit der Beleuchtung zu tun.

Motivkontrast (Objektumfang): Differenz zwischen der grössten und kleinsten Lichtmenge, die von einem Motiv in Richtung Kamera ausgeht. Der Motivkontrast ist das Resultat von Beleuchtungskontrast und Objektkontrast.

Belichtungskontrast (Belichtungsumfang): Differenz zwischen der grössten und kleinsten bei der Belichtung auf die fotografische Schicht einwirkende Beleuchtungsstärke. Der Belichtungskontrast entspricht im wesentlichen dem Motivkontrast - allerdings etwas reduziert durch den Streulichtanteil im Objektiv und Kameragehäuse. (Bei Fotopapieren: Kopierumfang.)

Negativkontrast (Negativumfang, Schwärzungsumfang): Differenz zwischen der grössten und kleinsten Schwärzung einer entwickelten fotografischen Schicht.

Kontrastfilter

Farbfilter, die dazu dienen, bei Schwarzweissaufnahmen durch Beeinflussung der Tonwertumsetzung den Belichtungskontrast zu steuern. Als Grundregel gilt: Farben, die der Eigenfarbe des Filters entsprechen, werden heller, Komplementärfarben dunkler wiedergegeben. Typisches Beispiel ist der Gelbfilter, durch den das Blau des Himmels dunkler erscheint und weisse Wolken folglich besser zur Geltung kommen.

Kontrastindex

Während der Gammawert nur den geradlinigen Teil der Schwärzungskurve berücksichtigt, wird bei der Ermittlung des sogenannten Betawertes oder des Kontrastindexes der unterschiedliche Verlauf des Durchhanges (Kurvenfuss) miteingerechnet. Damit wird der Tatsache Rechnung getragen, dass auch Unterschiede in den nichtgeradlinigen Kurventeilen die Bildwiedergabe beeinflussen.

Kontrastmaske

Maskieren

Kontrastmessung

Messtechnische Ermittlung des Kontrastes. Bei der Aufnahme kann der Motivkontrast mit einem Belichtungsmesser (vorzugsweise durch Spotmessung) durch eine Messung der hellsten und dunkelsten Motivstelle ermittelt werden. Im Labor dient ein Densitometer oder ein guter Laborbelichtungsmesser zur Messung des Negativkontrastes. Auch eine fertige Vergrösserung kann mit einem Aufsichtsdensitometer ausgemessen werden.

Kontrastübertragung

Bei einer Abbildungskette (Motiv-Objektiv-Negativ-Vergrösserungsobjektiv-Papier) wird der Kontrast durch Streulicht und spezielle Eigenschaften der verwendeten Materialien auf verschiedenen Stufen beeinträchtigt. Die Kontrastübertragung ist ein Mass für diese Beeinträchtigung über die ganze oder über einen Teil der Kette. (Kontrastverflachung.)

Die Kontrastübertragung beeinflusst den Schärfeeindruck einer Abbildung wesentlich (Auflösung). Der Zusammenhang zwischen Auflösung und Kontrastübertragung wird durch die Modulationsübertragung beschrieben.

Kontrastumfang

Wird gelegentlich zur Bezeichnung des Motivkontrastes verwendet. Wegen der Verwechslungsgefahr mit anderen Kontrastarten sollte man diesen Ausdruck nicht mehr verwenden (Kontrast).

Kontrastverflachung

Bei einer Abbildung wird der Kontrast durch verschiedene Effekte verringert (Streulicht, Lichthof, Mischboxvergrösserer). Eine Kontrastverflachung kann durch Gradationsbeugung aber auch bewusst herbeigeführt werden.

Konturenschärfe

Die Konturenschärfe (k-Wert) ist eines von verschiedenen Kriterien für die Abbildungsqualität. Im Gegensatz zur rein visuell ermittelten Auflösung (Linien/mm) wird bei der Konturenschärfe die Steilheit des Hell-dunkel-Überganges an einer Kante gemessen. Je grösser die Steilheit, umso besser ist die Konturenschärfe was sich in einem kleinen k-Wert niederschlägt.

Kopierfilm

Sammelbegriff für fotografische Materialien, die nicht für Aufnahmezwecke bestimmt sind. Dazu gehören z.B. Strich-, Duplikat-, Internegativ- und Printfilme.

Kopierumfang

Differenz zwischen der grössten und kleinsten bei der Belichtung von Fotopapieren auf die Schicht einwirkende Beleuchtungsstärke, die sowohl in den Lichtern als auch in den Schatten noch genügend Zeichnung ergibt. (Kontrast.)

Korn

1. Die in der Gelatine eingebetteten Silberhalogenid-Kristalle, die ihrerseits aus etwa 108 bis 1010 Silberionen bestehen, werden Korn genannt. (Körnigkeit.)

2. Gebräuchliche, aber missverständliche Bezeichnung für die bei starker Vergrösserung sichtbar werdenden Silbergebilde einer entwickelten Schicht oder die visuell bei Grossvergrösserungen in Erscheinung tretende, körnig wirkende Struktur. (Körnigkeit.)

Korndämpfung

Teilweise Unterdrückung der körnig wirkenden Silberstruktur bei Verwendung von Mischboxvergrösserungsgeräten. Ursache ist die Lichtstreuung an den metallischen Silbergebilden des entwickelten Negativs, die bei diffusem Licht stärker ist als bei gerichteter Lichtführung. (Callier-Effekt.)

Körnigkeit

Bei der Filmentwicklung entstehen fadenförmige Gebilde aus metallischem Silber (chemische Entwicklung), die sich unter Umständen zu noch grösseren Komplexen zusammenballen. Diese Silberanhäufungen werden bei starker Vergrösserung sichtbar und ergeben eine als Körnigkeit bezeichnete Bildstruktur. Die Körnigkeit von Negativen lässt sich mit aufwendigen Verfahren messen und wird von den Herstellern in Form des RMS-Wertes in den Datenblättern angegeben. Dieser Wert wird aber nur unter idealen Bedingungen erreicht. In der Praxis hängt die Körnigkeit auch von der Belichtung und von der Verarbeitung ab. Was in Vergrösserungen als Körnigkeit sichtbar wird, sind genaugenommen nicht die metallischen Silbergebilde, sondern wegen der Tonwertumkehrung deren Zwischenräume.

Kornoberflächenentwickler

Entwickler, die nur diejenigen Silberhalogenidkristalle reduzieren können, die Silberkeime an der Kornoberfläche enthalten. Kristalle, die nur im Innern Keime aufweisen, bleiben unentwickelt. (Korntiefenentwickler.)

Korntiefenentwickler

Entwickler, die - im Gegensatz zu Kornoberflächenentwicklern - auch Silberhalogenid-Kristalle entwickeln können, die nur im Innern Silberkeime aufweisen. Dazu enthalten diese Entwickler Substanzen, welche die Kristalle teilweise lösen und so die Innenkeime freilegen.

Kostinsky-Effekt

Sind zwei stark belichtete (dunkle) Bildteile durch eine schmale, helle Zone getrennt, so kann diese Zone nach der Entwicklung breiter als ursprünglich erscheinen. Schuld ist eine durch zu schwache Bewegung erhöhte Konzentration von verbrauchten Entwicklersubstanzen zwischen den dunklen Bildflächen, die lokal die Entwicklung hemmt und eine der Belichtung entsprechende Schwärzung verhindert. (Kanteneffekt.)

Kurzzeitfehler

Reziprozitätsfehler


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